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www.1600i.de
created 29.10.2004
changed 22.09.2006
changed 25.01.2010
changed 02.11.2013
Aus- und Einbau des 1600i Motors
1) Handbremse anziehen, Massekabel an der Batterie abklemmen und
Kraftstoffschlauch unterhalb des Tanks abklemmen (sicherheitshalber und wichtig,
wenn der Ausbau auf einer Bühne erfolgt).
Und noch ein Wort zum Werkzeug. Bitte denkt daran, ein Käfer wiegt
ca. 850 kg. Selbst wenn die Vorderräder am Boden bleiben, ist ein
großteil der Last hinten ! Keiner kann diese Gewicht halten ! Deswegen,
verwendet einen anständigen Wagenheber und vernünftige
Unterstellböcke. Wenn beim Ausbau und Einbau etwas am Motor gerüttelt
werden muss, damit dieser raus- und reingeht, sollte nicht der gesamte Unterbau
mitsamt Käfer davonsausen. Der Schaden wäre in jedem Fall
größer. als die Investition in anständiges Werkzeug.
Beispiel für einen Wagenheber:
Mit so einem Wagenheber läst sich erstens der Käfer hinten
leicht auf die nötige Höhe bringen (dieser hat einen Hub von 80cm)
und zweitens kann man damit den Motor am Öldeckel ablassen und auch
gleich rangieren. Ich möchte ja niemand zu Nahe treten, aber für
dieses Arbeiten ist "Spielzeugwerkzeug" eine schlechte Wahl. Und so etwa
stelle ich mir vernünftige Unterstellböcke vor:
Als maximale Höhe dürften 60 cm reichen. Davon gehört je einer
rechts und links unterhalb des Drehstabdeckels an die massive Aussparung
der Drehstabaufhängung.
In Aktion sieht das dann so aus:
2) Fahrzeug genügend hoch und sicher (!!!) aufbocken (Motorhöhe Unterkante Wärmetauscher bis Oberkante Gebläsegehäuse ca. 62 cm). Vorderräder gegen Wegrollen sichern, jeweils vorn und hinten mit Keilen blockieren !!!
3) Druck im Kraftoffkreislauf abbauen
Dazu z.B. die Rändelschraube am linken Kraftstoffverteiler
reindrücken, aber nur bis der Druck abgebaut ist (wenn's nicht
mehr spritz:-)). Zum Ablassen des Kraftstoffes ist diese Stelle nicht
tauglich.
Zitat von Harry:"Aufpassen, das man die Soße nicht ins Gesicht bekommt"
4) Luftfilter abnehmen
Dazu wird der Schlauch (1) vom Öleinfüllstutzen
(Motorgehäuseentlüftung) sowie das Rohr (2) vom Leerlaufventil
abgenommen und dann die Klemmverschraubung (3) gelöst. Jetzt kann der
Luftfilter abgenommen werden, nun noch das Ansaugrohr mit einem Tuch locker
verschließen (damit da kein Dreck reinkommt).
5) Drosselklappenzug (Gaszug) an der Klemmschraube am Ansaugrohr lösen.
6) Schlauch vom Magnetventil (1) für den Aktivkohlebehälter
abziehen und nach rechts herausziehen (2). Bei älteren 1600i-Modellen
sitzt dieses Magnetventil waagerecht, ist etwas größer und weiß.
7) Verschraubung des Steckers für die Elektrik öffnen und
Stecker lösen.
8) Unterdruckschlauch (1) abziehen und nach links (2) herausführen.
Bei älteren 1600i-Modellen ist dies der grüne Schlauch (bei der
Ultima sind beide grün). Der obere Unterdruckschlauch geht an den
Kraftstoffdruckregler auf der Vorderseite des Motor. Dieser Schlauch ist
bei älteren 1600i-Modellen weiß.
9) Hinteres Motorblech ausbauen.
10) Schalldämpfer samt Sammelrohr demontieren.
9) Und jetzt gehts unter das Fahrzeug, aber bitte nur, wenn Punkt 2 beachtet wurde !!! Klemmschrauben an den Heizzügen rechts und links lösen. Heizungsschläuche abnehmen.
Tipp: Sehr oft gehen diese Schrauben nicht auf, dann ist es evt. einfacher
die Feder zwischen Hebel und Motorverblechung zu lösen und dann den
kompletten Hebel vom Wärmetauscher abzuziehen. Damit geht auch nix kaputt
und die Heizzüge bleiben ganz.
10) Die zum Motor laufenden Kabel am Anlasser abmontieren sowie den Stecker am Getriebe für das Rückfahrlicht abziehen.
Stecker für den Rückfahrscheinwerfer
Kabel 3 vom Anlasser abmontieren
(zur Info: Kabel 3 kommt von der Lichtmaschine und geht dann über Kabel 1 zum Pluspol der Batterie, Kabel 2 ist zur Steuerung des Magnetschalters) |
11) Krafstoffvorlauf und Rücklaufleitung lösen. Sollte
der Ausbau auf einer ebenen Fläche (Bühne) erfolgen, läuft
jetzt der gesamten Krafststoff aus dem Behälter der Krafststoffpumpe
aus ! Deswegen besser einen Schlauch ansetzen und den Krafststoff in einen
Behälter laufen lassen (ca. 1 Liter).
Beim Einbau sind die Krafstoffleitungen mit Kabelschellen wieder
anzuschließen. Achtung: Auf den Leitungen ist später wieder Druck,
also sauber und sicher Arbeiten !
Dies ist auch eine gute Gelegenheit beim Einbau gleich den Langzeitfilter
zu wechseln. Der Langzeitfilter hat einen Standzeit von ca.
60.000km. Danach sollte er ausgewechselt werden.
12) Ich ziehe jetzt gleich den Gaszug komplett zurück,
dann stört er beim Ausbau des Motors nicht mehr.
13) Steinbockwagenheber unter die Mitte des Ölablassdeckels positionieren und hochdrehen bis das Gewicht des Motors zu spüren ist. Um Beschädigungen zu vermeiden sollte man vorher ein Brett oder ähnliches zwischen Wagenheber und Ablassdeckel schieben.
14) Jetzt werden die unteren zwei Muttern gelöst. Diese halten über Stehbolzen im Motor den Motor an der Getriebeglocke. Dafür nimmt man am Besten einen gekröpften Ringschlüssel.
Rechte untere Mutter, direkt über dem rechten Getriebegummilager.
Linke untere Mutter, direkt über dem linken Getriebegummilager.
Und danach kommen die oberen Schrauben dran. Auf der rechten Seite ist dies eine 8mm Inbusschraube, die zugleich auch zur Befestigung des Anlassers dient.
Wenn man zuvor den Warmluftschlauch komplett demontiert sowie den Aktivkohlfilter aus der Halterung gemacht hat, kommt man mit der langen 1/2" Verlängerung sowie einer Ratsche sehr gut an die Inbusschraube.
Auf der linken Seite ist dies eine normale 17mm Sechskantschraube. Diese beiden Schrauben sitzen am Motor in festmontierten Muttern (im Gegensatz zum "alten" Käfer). Hier nehme ich auch die lange Verlängerung mit Ratsche.
linke obere Schraube, direkt neben der Verstellmutter des Kupplungszuges.
15) Jetzt den Wagenheber etwas ablassen, nun kann der Motor am
Gebläsekasten soweit nach hinten gezogen werden, bis die Antriebswelle
von der Ausrückplatte der Kupplung löst sowie die zwei unteren
Stehbolzen frei sind. Motor dabei nicht unter Last verkanten, dadurch
könnte die Antriebswelle verbogen oder die Andrückplatte
beschädigt werden. Das ist alles wesentlich leichter geschrieben als
getan. Auch ich brauche alleine dafür je nachdem eine halbe Stunde und
länger.
Ist dies geschehen, kann der Motor vorsichtig abgelassen werden. Besonderes
Augenmerk sollte man dabei auf die beiden Krafststoffverteiler rechts und
links haben. Diese sind aus Kunststoff und dadurch relativ empfindlich.
Tipp:
Wenn der Motor schon mal raus ist, sollte man sich überlegen ob man
nicht gleich die
Rückwand
dämmt.
Beim Einbau beachten:
Der Einbau geschieht im wesentlichen in umgekehrter Reihenfolge zum Ausbau. Ohne das hintere Motorabdeckblech ist die Montage leichter, also vorher abschrauben. Am besten auch schnell noch einen Blick auf die Kupplungsscheibe werfen und diese evt. erneuern. Danach die Zentrierung der Kupplungsscheibe mit einem Kupplungsdorn (Zentrierdorn) prüfen.
Den Gaszug schon vor Aufschieben des Motors in das Rohr durch den Gebäsekasten einführen.
Den Motor mit ruckartigen Bewegungen komplett auf die Getriebeglocke schieben. Dabei zuerst die unteren Stehbolzen in die Bohrungen der Getriebeglocke einführen.
Wenn der Motor noch ca. 2 cm von der Getriebeglocke weg ist, dann gilt
es die vordere Motorraumdichtung von unterm Motor nach oben zu drücken.
Das geht z.B. mit einem schmalen Holzstab ganz gut. Etwas Silikonspray erleichter
es zusätzlich. Die Lippe dieser Dichtung muß im Motorraum sein.
Im Bild zur oberen rechten Schraube sieht man wie es NICHT sein soll !!!
Wird dies nicht gemacht hat man zumindest mit dem Gaszug ewig Ärger.
Ich spreche aus Erfahrung.
Wenn die Dichtung richtig sitzt, kann der Motor vollständig auf die
Glocke geschoben werden.
Auf keinen Fall sollte versucht werden den Motor mit den Schrauben/Muttern
nach vorn zu ziehen !!!
Wenn der Motor sauber anliegt werden zuerst die oberen Schrauben und
danach die unteren Muttern angezogen.
Manchmal rutscht die Antriebswelle nicht in die Verzahnung der Andrückplatte der Kupplung. In diesem Fall einen Gang einlegen (damit dreht sich die Kupplung nicht mehr) und die Antriebswelle über die Riemenscheibe mit einem Schlüssel leicht drehen.
Beim Anschluß des Gaszug darauf achten, dass in Vollgasstellung ein Spalt von ca.2-3mm am Anschlag der Drosselklappe vorhanden ist.