Kaufberatung: Möchte einen fast neuen 1600i kaufen.

[Erol]

Hi Käferfahrer,
endlich verdiene ich mein eigenes Geld und möchte mir nun auch mal einen fast neuen Käfer kaufen. Ich liebäugle mit einem 1600i, Baujahr 1996 oder so. Der Käfer, den ich im Visier habe, ist in traumhaftem Neuzustand und hat nur wenige Kilometer gelaufen.

In den Oldtimerzeitschriften lese ich aber immer wieder, dass es bei moderen Autos - davon ist der 1600i nicht auszuschließen- mit elektronischer Einspritzanlage zu Standschäden z.B. an den Einspritzdüsen kommen kann.

Meine Frage ist daher, ob auch der Käfer Standschäden erleiden kann, wenn er nicht genug Auslauf bekommen hat?
Zweite Frage: Wie überstehen die Hydrostößel die langen Standzeiten?



Luftgekühlte Grüße Erol

[Timo]

Hallo Erol,

Ich kann dir da in gewisser Weise aus eigener Erfahrung berichten.

Mein Neuerwerb ist Bj.96 und hat erst 28000 auf dem Buckel. Er hatte mal nen Frontschaden und musste einige Zeit auf seine Wiederauferstehung warten.
Von größeren Standschäden weiß ich nichts, der Motor läuft exzellent und das Geräusch klappernder Hydrostössel ist mir komplett unbekannt
Einzig erwähnenswert ist, dass er gerade in der Werkstatt auf neue Bremssättel wartet, da einer fest war, aber das ist normal, dass die nach 10 Jahren hin sind, ob er steht oder gefahren wird, ist da zweitrangig.
Werde bei der Gelegenheit dann gleich auf eine deutsche vordere Bremsanlage umstellen, da die Mex-Sättel kaum zu bekommen sind....

Gruß, Timo

_________________
Register-Eintrag No. 309

[Red1600i]

Hallo Erol,

ja, Einspritzanlagen können kaputtgehen, selten, aber es kommt vor.
So ein Einspritzventil kann durchaus mal verkleben und einfach die Arbeit einstellen. Aber wenn man es diagnostizieren kann ist das kein Problem. Ausbauen, kleinen Klapps mit dem Plastikhammer und es geht wieder.

Genau das hatte ich letzte Woche an einem großen BMW Sechszylinder... eingelagert fabrikneu 1979 und 2007 die erste Inbetriebnahme. Nach 28 Jahren dürfen die das

Hydros haben ihre ganz eigenen Regeln... sie machen immer was sie wollen. Meine haben fast immer Schrauben sortiert, jetzt leben wir getrennt, meiner hat keine mehr.

Das mit der Bremsanlage ist simpel: warten kommt in der heutigen Zeit leider nicht von Wartung, sondern vom zugucken wie's kaputtgeht.

Wenn man die Kolben und Dichtungen alle paar Jahre zerlegt und saubermacht, schön sauber wieder mit ATE-Bremsenpaste zusammenbaut, halten die Dinger ewig. Meine ältesten 4-Kolben Sättel (!) sind jetzt 35 Jahre alt und sind nach wie vor technisch neuwertig.

Das geht auch mit den Käfersätteln genausogut, einfach beim Bremsflüssigkeitwechsel mal die Beläge rausmachen, die Kolben ausfahren, Kappen runter, saubermachen, neu einstreichen und wieder zusammenbauen. Mach ich jetzt seit gut 25 Jahren und es hat nie einer geklemmt.

Viel Spaß!

[Timo]

Bezüglich Bremsen haste da sicher recht.
Der Sattel ist ja nur wegen Schmutz und Flugrost am Kolben festgegangen.
Dem kann man natürlich mit der von Dir beschriebenen Pflege beikommen.

Nur bin ich der Meinung, dass sich an die Bremsen auch nur der rantrauen sollte, der weiss, was er tut, schließlich hängt da das Leben dran. Ist also keine Sache für jedermann. Dann lieber alle 10 Jahre mal 160Euronen einwerfen
Nach Rücksprache mit ein paar Leuten, die sich da auskennen, bin ich nun aber froh, bald ne deutsche Anlage drin zu haben:
1. Kriegst Du die Ersatzteile für die Mex-Anlage nicht oder kaum.
2. ist die Qualität der Sättel und Radlager nicht "berauschend" (bei CSP und dem Käferland konnte man mir am Telefon berichten, dass die Sättel oft schon nach 3 Jahren festgingen, muss ne tolle Qualität sein...
3. Sollen die Mex-Bremsen selten gleichmäßig ziehen (kann ich bestätigen)
4. Kriegt für ne deutsche Anlage jede Werkstatt innerhalb eines Tages Ersatzteile, da bleibt mir in Zukunft der Ärger, den ich im Moment habe, erspart (vorauss. min. 4 Tage ohne Auto, ohne Busanbindung )

So long, Timo

_________________
Register-Eintrag No. 309